USA, September 2022. Es ist heiß draußen. Warm wirbelt uns der Fahrtwind die Haare durchs Gesicht. Vanessa und ich sind noch immer auf dem Weg in Richtung Süden.
Virginia Beach heißt das heutige Ziel. Ein letztes Mal Meer in diesem Urlaub, bevor wir uns in Richtung des Landesinneren orientieren.
Wir fahren auf kleinen Landstraßen durchs Hinterland. Grüne Wiesen und Felder mit Soja und Baumwolle liegen auf unserem Weg. Dazwischen Grundstücke mit Farmen und Häusern in allen Größen mit fein gestutztem Rasen. Überall wird Obst verkauft. Äpfel, Pfirsiche, Mais und Tomaten. Die Menschen sind freundlich und das Leben scheint hier gemächlicher zu verlaufen als in den großen Städten.
So beschaulich das Leben hier auch wirkt, so plötzlich ist die USA für eine Überraschung gut. An der Spitze der Halbinsel erwartet uns nicht nur das Meer, sondern auch Massen an Stahl und Beton. Der Cheasapeake Bay Bridge-Tunnel liegt vor uns. Ein künstliches Ungetüm windet sich mehr als dreißig Kilometer direkt über und unter dem Wasser entlang. Zwei parallele Brückenstränge verbinden die nördliche Küste mit Virgina Beach. Ich bin beeindruckt von dem gewaltigen Bauwerk, das die Grenzen der Natur überwindet. Bequem gelangen wir so in kürzester Zeit in Richtung unseres Ziels.
Virginia Beach ist eine hippe Stadt. Hotel am Hotel drängt sich in erster Strandreihe aneinander. Der betonierte Fußweg zu ihren Füßen lädt zum Flanieren ein. Fleißige Amerikaner leben dort ihren Körperkult zu jeder Tages- und Nachtzeit und demonstrieren ihre Kondition vor der friedlichen Strandkulisse. Die Promenade lockt mit kulinarischen Highlights aus aller Welt. Starbucks und Subway dürfen dort ebenfalls nicht fehlen. Die typischen Touristenläden verkaufen stolz „pro Trump“ Shirts und die Frauen räkeln sich in ihren winzigen Bikinis mit Amerika-Flagge. Über all dem wacht Neptun, der Gott des Meeres mit seinem Dreizack.
Vanessa und ich genießen gerade noch die letzten Sonnenstrahlen am Strand, ehe wir uns am Abend in das quirlige Treiben von Virginia Beach stürzen.
