Unterwegs nach Las Terrenas – Fahrt im mittelamerikanischen Reisebus

Dominikanische Republik, Januar 2022.Die Palmenblätter flattern in der leichten Mittagsbrise. Das azurblaue Meer ist leicht unruhig und lässt weiße Sonnenreflexe aufleuchten. Eine friedliche Stimmung erfüllt mich.

„¡Hola! Dulce de Leche, dulce de Leche!“

Achja, da war ja was. Entnervt lasse ich den Vorhang des Busfensters aus den Händen gleiten. Lisa und ich sind auf dem Weg nach Las Terrenas. Der Bus älteren Baujahres ist gut gefüllt. Die Hälfte der Insassen trägt keine Masken. Ein kratziges Husten ertönt schräg hinter uns. Unwillkürlich drücke ich meine Maske fester auf die Nase.

Vor mir telefoniert ein Mann mit durchdringender Stimme per Video mit einem Freund. Ein anderer spielt lautstark ein Handyspiel.

Ach wie habe ich das vermisst, endlich sind wir nun im Alltag Lateinamerikas angekommen.

Von Snacks bis hin zu Ladekabeln wird von fahrenden Händlern alles feilgebotenen. Da kann unser europäisches Teleshopping bei Weitem nicht mithalten.

Ein wenig pikiert bin ich allerdings schon als die kleine Schwester dem Jungen neben mir eine Tüte zum Übergeben bringt. Anscheinend geht es ihm gar nicht gut.

Dann konzentriere ich mich doch lieber die inzwischen grüne Landschaft, die hinter dem Busfenster an mir vorbeizieht und versuche diese zu genießen.

Nach knapp drei Stunden Fahrt kommen wir in Las Terrenas an.

Nun sind es noch ein paar weitere Kilometer zu unserer Unterkunft im nirgendwo. 

Nach harten Verhandlungen erklären sich zwei Mototaxi-Fahrer bereit, uns zur Unterkunft zu bringen. Der Rucksack wird dabei ganz pragmatisch auf die Lenkstange gepackt und wir beiden Mädels schwingen uns hinter die Chauffeure auf das Moped. Ich halte mich nur locker fest und genieße den Fahrtwind, der mir ins Gesicht schlägt. Die langen Haare flattern wild umher. Am liebsten möchte ich einfach nur die Arme ausstrecken und mich freuen.

Vergessen ist die anstrengende Fahrt und ein dickes Grinsen zieht sich von Wange zu Wange bis die beiden Männer uns schließlich an unserem Zielort absetzen.

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